Große Gruppenausstellung mit internationalen Künstler:innen vom 24.-26. Mai 2024 im Hochbunker am Weidendamm in Hannover.
Jede:r Künstler:in hatte dort eine eigene kleine "Kunstwabe". In meiner Wabe habe ich das Gemälde 'TheTables Start Turn' mit Diskokugeln zu einer Clubszene installiert.
Bilder, Skulpturen, aber auch Romane, Theaterstücke und Songs haben Titel. Wenn sie nicht grade „Ohne Titel (7)“ oder „ # 9“ heißen. Was ja - in der Verweigerung – auch schon wieder Titel sind. Aber hat ein Kunstwerk auch ein „Thema“? Klar, denken wir, es handelt ja von irgendwas. Aber wenn wir das Thema benennen wollen, wird es oft schwierig und schwammig. Kunst ist kein Thesenpapier. Sondern Annäherung an ein Motiv, ein Sujet, eine Fragestellung. Kunst verfehlt, streift, scheitert, macht Umwege, kommt zurück, versucht es erneut …Komm, lass die nicht erzählen, was du zu lassen hast.
Ähnlich verhält es sich auch mit Ausstellungen und ihren „Themen“. Könnten wir so einfach sagen, worum es bei den Kunstwerken einer Ausstellung geht, bräuchten wir die Ausstellung und die darin gezeigten Werke nicht. Kunst, egal welchen Genres, findet – so sie denn keine Propaganda oder PR ist – immer auf verschiedenen Ebenen statt. Ist mehrdimensional, mehrdeutig, offen. Und dennoch hat sie etwas zu sagen, also „something to say“. Meistens sogar nicht nur „something“, sondern eben „a lot of different things”.
Klar aber ist auch: Das, was ich als Thema eines Kunstwerkes oder einer Ausstellung zu erkennen
glaube, hat mindestens genauso viel mit mir als Betrachter zu tun wie mit der Absicht der Künstlerin.
Deswegen, und weil ich ein Autor und Theatermacher und kein Kunstwissenschaftler oder
-kritiker bin, mag man mir verzeihen, dass ich im Folgenden subjektiv und persönlich werde…
Wenn ich Zoë MacTaggarts Bilder betrachte, sehe ich Frauen, die stark sind und Frauen, die
stark sein wollen. Ich sehe auch, dass es keine Stärke ohne (potentielle) Verletzungen gibt. Ich
sehe Frauen im Spannungsfeld von Macht und Machtlosigkeit. Ich sehe Frauen, die für etwas
einstehen, ihre Meinung sagen, laut und „in the face“, aber auch Frauen, die mit ihren Körpern
kommunizieren, weil man im „body talk“ paradoxerweise manchmal deutlicher werden kann als
mit Worten. Oder weil uns manchmal keine Worte zur Verfügung stehen.
Eigentlich malt Zoë MacTaggart ausschließlich Superheldinnen. Erfolgreiche und scheiternde.
Was kein Widerspruch sein muss. Nicht alle sind sofort als Superheldinnen erkennbar wie „Wonder Woman“ auf „Who Run di World“ aus der Reihe „Wheels and Wonders“. Manche tragen
Burlesque-Kostüme, zeigen ihre Körper, manche tragen lange Gewänder, manche sind auf
Rollschuhen oder Skateboards unterwegs…. Als Betrachter fühle ich mich aufgefordert, darüber
nachzudenken, wie die Superheldinnen in meinem Leben aussahen und aussehen.
Das Superheldencape der Frau, bei der ich aufwuchs, war zum Beispiel kein Umhang, sondern
bestand aus ein paar Hosen, die meine Mutter trotzig als ein Zeichen ihrer partiellen Dissidenz
trug. Die – wie in fast allen Religionen zwangsläufig männlichen – Chefs der christlich-fundamentalistischen Sekte, deren Zusammenkünfte wir regelmäßig besuchten, waren der Meinung,
dass Frauen 1. keine führenden Positionen in der Gemeinde übernehmen dürften, 2. sich um
den Haushalt zu kümmern und 3. im Gottesdienst Kleider oder Röcke zu tragen hätten. Das
Paradoxe war, dass meiner Mutter ansonsten fast jeden Quatsch glaubte, den diese Männer
ihr erzählten, aber konsequent auf diese dritte Regel pfiff. Warum genau, weiß ich bis heute
nicht. Aber so oft man sie beiseite nahm und ihr ins Gewissen redete, so oft ignorierte sie die
Anweisungen. Jedes Mal, wenn wir uns Zuhause fertig machten, um in die Kirche zu gehen und
sie wieder mit ihren Superheldinnen-Hosen aus ihrem Zimmer kam, spürte ich, ohne dass ich
das damals hätte formulieren können: Widerstand ist möglich.
Ich sehe in Zoës Bildern auch eine Superheldin, der ich als Kind in unserem Löwe-Opta-Schwarzweiß-
Fernseher – meinem zweiten Erziehungsberechtigten – begegnet war. Ihr Superheldinnen-
Dress bestand unter anderem aus einem engen Leder-Catsuit. Sie war eine der beiden
Hauptfiguren einer Serie, die auf englisch „The Avengers“ („Die Rächer“) hieß, auf deutsch aber
tendenziell sexistisch: „Mit Schirm, Charme und Melone“. Denn nur eines dieser Attribute bezog
sich auf meine Heldin: der „Charme“. Dabei hatte Emma Peel so viel mehr zu bieten. Vor allem
war sie schlagfertig auf mehreren Ebenen: Einerseits konterte sie die geistreichen Witze ihres
Sidekicks (als nicht mehr empfand ich ihn) John Steed mit einer distanziert-ironischen Intellektualität
– und andererseits beherrschte sie Karate und legte jeden Mann, der sich ihr in den Weg
stellte auch buchstäblich aufs Kreuz. Ich verehrte Emma und wollte so sein wie sie. Nicht wie ihr männlicher, durchaus nicht unsympathischer, aber in meinem Empfinden eher nebensächlicher
Counterpart Steed. Emma Peel war modern, stark und selbstbewusst. Als ich über zwei Jahrzehnte
später Vater wurde, hängte ich im Zimmer meiner Tochter ein kleines Porträt von ihr auf. Als eine Art Persönlichkeits-Vodoo.
Die Superheldinnen in Zoë MacTaggarts Serie “Gebrochene Zügel” sind ambivalent. Ich erkenne
in ihnen viele echte und fiktive Cowgirls und Westernheldinnen, die ich verehrte und
immer noch verehre: Annie Oakley, die Protagonistin des Musicals “Annie get your gun”, deren
programmatische Liedzeile “Anything you can do, I can do better” eigentlich alles sagt, Cat
“Hängen sollst du in Wyoming” Ballou, Dolly “It takes a lot of money to look this cheap” Parton
und aktuell: Die „Queen B“ der amerikanischen Popmusik Beyoncé Knowles, die sich auf ihrem
letzten Album mal eben in den stolzen „Cowboy Carter“ verwandelte und damit die Schwarzen
Wurzeln der Countrymusic ins öffentliche Bewusstsein (zurück)holte: „Genres are a funny little
concept, aren’t they?“ Ich sehe aber auch, wie diese starken Frauen ihre Pferde zu dominieren
suchen. Dialektisch muss ich dabei an den vierten Teil von Jonathan Swifts satirischem Roman
„Gullivers Reisen“ denken, die „Reise ins Land der Houyhnhnms“. In diesem Land herrschen die
Pferde über die Menschen. Die Pferde, die sich selbst „Houyhnhnms“ nennen, kultivieren die
Vernunft; Freundschaft und Güte sind ihre höchsten Werte. Sehr angenehme Wesen. Eigentlich.
Denn all ihre Tugenden hindern sie nicht daran, sich die Menschen, ihre Mitgeschöpfe – von
ihnen als „Yahoos“ bezeichnet – als Haus- und Lasttiere zu halten …
*
Die Frauen auf Zoë MacTaggarts Gemälden sind sowenig dezent, wie die Gemälde dezent sind.
Die Frauen drängen nach vorne. Manchmal sogar aus dem Bild heraus. Die Werke sind groß,
bunt und intensiv, „pop“ im besten Sinne. Und sie öffnen die Fenster und Türen zu unseren
eigenen Erinnerungssuiten und Erfahrungskabuffs. So wie Kunst das tun sollte.
Hartmut El Kurdi
Ausstellung mit Arbeiten von Patrick Eicke, Thomas Ritter und Zoë MacTaggart
Eröffnung: 02.12.2023, 18 Uhr
Finissage: 14.01.2024, 11 Uhr
Öffnungszeiten: jeden Sonntag, 10-12 Uhr & nach Vereinbarung (nicht an Heiligabend und Silvester)
Kesselhaus Lauenau
Carl-Sasse-Straße 3
31867 Lauenau
Ein Fernseh-Team vom NDR hat mich im Atelier besucht und ein Porträt von mir gedreht. Sendetermin ist der 11.11.2023 ab 18 Uhr im NDR.
Angekündigt wird der Beitrag folgendermaßen:
Frauen in der Kunst: Zoë MacTaggart
Picasso, Dali, Warhol oder auch Frida Kahlo oder Niki de Saint Phalle sind bekannte Künstler. Was Frauen angeht, wird die Kunst von Künstlerinnen aber sehr viel weniger wahrgenommen und angekauft als die von Künstlern. Das belegt jeder Gang durch ein beliebiges Museum. Im Bucerius Kunst Forum in Hamburg gibt es noch bis Januar eine Ausstellung über herausragende Künstlerinnen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die gegen alle Widerstände ihrer Zeit berühmt und erfolgreich wurden. Denn auch heute noch ist der Kunstmarkt für Frauen ein schweres Metier. Wie sie sich trotzdem behaupten und welche Erfahrungen sie gemacht haben, dazu hat ein Team der "Nordtour" die Künstlerin Zoë MacTaggart in ihrem Atelier besucht.
Eröffnung:
Freitag, 18. August, 19 Uhr
mit Einführung
Autogrammstunde mit MISS KUNST 2021
Jupiter Day:
Samstag, 2. September, 10-22 Uhr
Finissage:
Montag, 4. September, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
So-Mi: 12-20 Uhr
Do-Sa: 12-22 Uhr
Ort:
Jupiter, Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg
Zur Eröffnung der Ausstellung gab es eine Einführung von den Kuratorinnen Lara Bader und Manya Gramsch. Als MISS KUNST habe ich anschließend eine Autogrammstunde gegeben und durfte jede Menge Autogrammkarten und sogar Körperteile signieren.
Viele Fotos der Eröffnung und Videos der MISS KUNST Performance gibt es auf Instagram zu sehen, hier zeige ich euch nur eine kleine Auswahl.
Weitere Eindrücke gibt es ...hier >>
Die Ausstellung läuft bis zum 4. September. Weitere Infos: ...hier >>
Jupiter
Mönckebergstraße 2-4
20095 Hamburg
Und ...hier >> geht's zu meinem Steckbrief.
Zoë MacTaggarts Gemälden ist ihre Liebe zum Leben anzusehen. Die britisch-deutsche Künstlerin möchte frei sein, und wenn sie Grenzen wahrnimmt, möchte sie diese überschreiten, sprengen und sehen, was dahinter liegt. Diesen unbändigen Wunsch nach Freiheit gesteht sie nicht nur sich und anderen Menschen, sondern allem Lebendigen zu. Obwohl sie bisher – außer zum Beispiel in Catlady (2017) – kaum Tiere malte, spielen sie in ihrem Leben doch eine bedeutende Rolle. Sie umhegt sie und lebt konsequent vegan. Der grenzenlose Respekt, welcher mit dieser Haltung einhergeht, erzeugt die starke empathische Kraft ihrer Kunst, welche sich in ihren hochenergetischen Partybildern, Kampfszenen und Bewegungsstudien voll entfaltet. MacTaggart malt, weil sie etwas zu sagen hat, Something to Say (2020), und sich ihre Botschaft am besten in der Sprache der Malerei ausdrücken lässt.
Schier überströmend vor Farben, Leben und Licht ist vieles in ihren oft monumentalen Gemälden mit großen, breiten und expressiven Pinselstrichen nur grob angedeutet, in seiner Dynamik aber so überraschend sicher getroffen, dass es genau zu erkennen und zu verstehen ist. Leuchtendes Gelb, Blutrot, Blau, Rosa und sogar Grau in allen Nuancen bestimmen ihre Kunstwerke, wobei der menschliche Körper häufig regelrecht gebadet und getränkt in strahlenden Farben erscheint, oft mit viel nackter Haut, mal einzeln, wie zum Beispiel in Up Deh (2021), im Dyptchon Million Gal (2020) oder in großer Zahl und eng gedrängt in World Game (2021) oder Festival (2019). Auf 280 x 435 Zentimetern, einem Format also, in welches die BetrachterInnen geradezu eintauchen können, fängt die Künstlerin hier eine vibrierende Festival-Atmosphäre in all ihrer umwerfenden, euphorisierenden Leichtigkeit ein. Mit jeder Faser vermeint man die Klänge der Musik zu vernehmen. Die Umrisse der einzelnen Körper verschwimmen zu einem ekstatisch schäumenden Farbenmeer aus Tanzenden, leuchtend bunten Blumenkränzen und farbigen Elementen, die als Kleidung betrachtet werden könnten. Bewegung und Licht fließen nahtlos ineinander über, und obwohl die Figuren mehr angedeutet als erkennbar sind, so könnte das Bildmotiv nicht präziser getroffen sein. Ihre Bilder müssen einfach im Original gesehen, empfunden und in ihrer überquellenden Fülle und Vielschichtigkeit erlebt und gefeiert werden.
Dr. Sara Tröster Klemm,
Leipzig 2023
DruckFest
Tag der offenen Druckwerkstatt mit Ausstellung:
Besichtigung historischer Druckmaschinen,
Ausstellung von Grafiken regionaler Künstlerinnen und Künstler
Vorstellung eines außergewöhnlichen Buchobjektes zum Thema "Karussell"
15. März - 19. März 2023, 10 - 17 Uhr
VERANSTALTUNGSORT
Abdrift, Werkstatt für Druckgrafik und Ausstellungen
Max-Dietrich-Str. 26
27570 Bremerhaven-Geestemünde, Bremen
Die letzten Monate haben wir dazu genutzt, um in unserem denkmalgeschützten Fachwerkhaus von 1849 eine Wohnung für Gäste herzurichten. Natürlich dürfen ein paar Gemälde von mir an den Wänden nicht fehlen.
Wenn du eine Weile ausspannen möchtest, dann ist dieser Ort bestimmt genau der Richtige für dich!
Schau doch mal auf unserer Website vorbei: ...ferienwohnung-messenkamp.de
Wir freuen uns über deinen Besuch!
4. Dezember 2021 - 16. Januar 2022
knstvrn – Kunstverein Bad Wonder
Am Alten Hafen 69, Bad Wonder
Ausstellungsansichten gibt es ...hier >>
Schaumburger Nachrichten, 'Zoë MacTaggart ist "Miss Kunst"', 2. November 2021, S. 10
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Neue Presse: "Zoë MacTaggart ist 'Miss Kunst'. Erfolg im international ausgeschriebenem Wettbewerb", 3. November 2021
Die Krönung mit Preisvergabe erfolgte auf Schloss Lauenau. Nun laufen die Vorbereitungen im Kunstverein Bad Wonder, wo ich als frisch gekürte Miss Kunst vom 4. Dezember 2021 bis 16. Januar 2022 ausstellen werde.
Nach einem öffentlichem Voting in die Top20 hat eine unabhängige und hochkarätig besetzte Expertenjury entschieden:
* Die erste und einzig wahre Miss Kunst 2021 ist Zoë MacTaggart *
Danke für eure Stimmen!
Alles über den international ausgeschriebenen Wettbewerb gibt es hier zum Nachlesen:
Out & Bad 2021
acrylic/canvas
200 x 150 cm
"Malerin gewährt Einblicke. Zoë MacTaggart führt Interessierte im Lauenauer Wasserschloss durch ihre Arbeit."
Schaumburger Nachrichten, 21.09.2021, S. 12
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Für ein paar Stunden öffne ich mein Atelier im Wasserschloss. Interessierte erhalten Einblicke in die Räume, in denen meine großformatigen Werke entstehen und bekommen einen Eindruck von meiner Arbeitsweise.
Bei einem Kaffee können wir persönlich miteinander sprechen und meine aktuellen Arbeiten betrachten.
Die gezeigten Gemälde können selbstverständlich auch käuflich erworben werden.
Das Wasserschloss befindet sich in Privatbesitz und ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich. Zu diesem Anlass jedoch bieten die Burgeigentümer, Uta und Christoph Brenneisen, zwei Führungen durch das historische Gebäude an und freuen sich auf gespannte Besucher.
Offenes Atelier: 19. September 2021, 11-18 Uhr
Burgführungen: jeweils 13 & 16 Uhr
Ort: Wasserschloss Lauenau, Am Amtsgraben 6, 31867 Lauenau
Der Eintritt ist frei.
Es gelten die aktuellen Coronabestimmungen.
Hallo Sonntag, 18.09.2021, "Von der Kunst, zwei Dörfer zu entdecken", S. 19
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Dank eurer Stimmen hab ich es in die TOP TWENTY der miss.kunst.2021-Wahl geschafft - DANKE!
Ein Wochenende lang die facettenreiche Kunstszene Hannovers erleben - 72 Kunstorte sind dabei.
Ich bin zu Gast im Atelier Anna Eisermann/Villa Sprengel und zeige aktuelle Arbeiten.
Sa 4.9. und So 5.9. 12-19 Uhr
So 5.9. 17-18 Uhr Künstler:innengespräch
Nienburger Straße 14a
30167 Hannover
Eine Veranstaltung der Stadt Hannover.
Der Eintritt ist kostenlos und ohne Anmeldung.
Es gelten die aktuellen Regelungen der niedersächsischen Verordnung über Infektionsschutzmaßnahmen gegen die Ausweitung des Corona-Virus.
Ich möchte Miss Kunst 2021 werden! Mit deiner Stimme schaff ich es unter die Top 20 - danach entscheidet eine Jury.
"Miss Kunst ist ein Wettbewerb der Willkür und der Beziehungen. Miss Kunst ist ungerecht und diskriminierend, so wie der Kunstbetrieb selbst." (Miss Kunst)
"No matter how good you are, if you're not promoted right, you won't be remembered." (Andy Warhol)
Alles über diesen außergewöhnlichen Wettbewerb: ...bad-wonder.de >>
Deine Stimme für mich - so geht's:
Folge dem Link, du kommst direkt zu meinen Fotos. Darunter klickst du auf 'MEINE STIMME', eine Email öffnet sich, du sendest sie - fertig! ...hier geht's zur Abstimmung >>
Oder noch einfacher: Schreibe direkt eine Email an miss.kunst@bad-wonder.de mit dem Text: "ich stimme für Einreichung 35."
Danke für deine Unterstützung!
Das Stadtkind-Magazin hat die Märzausgabe dem Thema "Gleichberechtigung" gewidmet und ich gebe auch meinen Senf dazu.
Außerdem schmücken Gemälde von mir die gelungene Titelstory "Wann sind wir endlich da?".
Stadtkind, Märzausgabe 2021, Titelstory "Wann sind wir endlich da?", S. 44-47
Stadtkind, Märzausgabe 2021, "Frauen-Stimmen ...zur Gleichberechtigung", S. 60-61
Puzzle des Gemäldes "Oranges (Frau presst Orangen)"
29,99 €
inkl. MwSt.
Ich empfehle eine Bestellung in Ihrer örtlichen Buchhandlung. Online ist das Puzzle derzeit nur über Amazon bestellbar: ...jetzt bestellen >>
Zu 2020 gibt es nicht viel zu sagen. Es begann für mich vielversprechend mit meinem Atelierumzug ins Wasserschloss Lauenau. Die Eröffnungsfeier Ende Februar war ein grandioser Auftakt. Für mich und die meisten Anwesenden wohl gleichzeitig auch die letzte Party in diesem Jahr. Was folgte, wissen wir alle.
Not macht erfinderisch. (Dieser Ausspruch wird leider oft als Ausrede missbraucht, Kunstschaffende ihrer prekären Situation zu überlassen.) So habe ich nun endlich den lang geplanten Online-Shop, meinen ART STORE, umgesetzt. Anfangs kleckernd, hat er Richtung Weihnachten ordentlich Fahrt aufgenommen. Kunst online zu kaufen, die Preise für jeden einsehbar - da müssen sich wohl alle erstmal dran gewöhnen, aber das wird zukünftig nicht mehr wegzudenken sein.
Was vor Corona im Argen lag, trat nun deutlich hervor: Künstler:innen müssen sich stärker für anständige Arbeitsbedingungen einsetzen. Mehr noch, Menschen müssen sich für ein wertschätzendes, respektvolles Miteinander einsetzen. Darum habe ich dieses Jahr gestreikt. In einigen Punkten werde ich dies auch weiterhin tun - weniger Kompromisse eingehen und meine Haltung noch klarer kommunizieren.
Der eigentliche Skandal ist, dass die Pandemie alle anderen Dramen weit weg geschoben hat. Gab es da nicht noch sowas wie Klimawandel? Ein Flüchtlingslager brannte irgendwo? Ach, und Tönnies, was war da noch? Egal, weiter wie bisher, schnell zurück zur Normalität. Zusammenhänge erkennen - zu kompliziert. Unser Handeln anpassen - zu unbequem. Augen verschließen vor Unangenehmen - menschliche Paradedisziplin. Wer weiß, vielleicht blicken wir bald zurück und sagen: 2020 war gar nicht so schlecht.
Natürlich, zum Jahresbeginn wollen wir alle optimistisch in die Zukunft blicken. Das sollten wir auch, aber das allein wird nicht reichen. Hat denn einer von Ihnen/von euch gute Vorsätze?
Gerade in kriseligen Zeiten wird deutlich, welche Beziehungen und Kontakte wertvoll und von Bestand sind. So durfte ich feststellen, dass ich in der Vergangenheit ein gut funktionierendes Netzwerk aufbauen konnte, das sich nun bewährt hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Mein Dank gilt allen, die auch in diesem Jahr an meiner Seite waren: Käufer:innen, Unterstützer:innen, solidarischen Kolleg:innen, Pressevertreter:innen, meinen Freund:innen und meiner Familie. Namentlich hervorheben möchte ich hier den Kunstverein Gehrden, die Burgeigentümer Familie Brenneisen und den Malereibetrieb Krause in Lauenau sowie den Laden Siebenundsiebzig in Hannover.
Bleibt nur noch, dir, euch und Ihnen ein Schweineglück für 2021 zu wünschen.
Cheers!
Zoë MacTaggart
Beschenken Sie sich selbst oder eine liebe Person mit Kunst aus meinem Online-Shop! Es gibt natürlich Originale und Unikate, aber auch verschiedene Kalender für 2021, ein Puzzle, Grußkarten, Drucke oder Geschenkgutscheine. Ich lade Sie herzlich ein, hier ein bisschen zu stöbern: ...zum ART STORE >>
Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich bei mir, ich helfe gerne weiter.
Gerne berate ich Sie auch persönlich bei einem Atelierbesuch. Vereinbaren Sie einfach einen Termin telefonisch 01577 3847124 oder schreiben Sie eine Email.
Seit Monaten wird Künstler:innen durch die Einschränkungen der Covid19-Pandemie durch Ausstellung- und Veranstaltungsabsagen die Existenzgrundlage entzogen. Andere Branchen erhalten staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe, Kunst aber wird als 'nicht systemrelevant' klassifiziert und Künstler:innen in Hartz4 gedrängt. Nein, da mache ich nicht mit. Wir sind keine Bittsteller, wir fordern einen angemessenen Ausgleich!
Darum streike ich diesen Monat.
Verschiedene Initiativen rufen dazu auf, den gesamten November, oder aber zumindest jeden Montag, online keine kostenlose Kunst zu zeigen. So soll auf die unfaire Behandlung aufmerksam gemacht und für die Bedeutung von Kunst in unserer Gesellschaft sensibilisiert werden. Im gesamten November werde ich darum keine Kunst online posten.
Linolschnitt "Gal a Bubble"
+ Original
+ Auflage 10 Stück
+ signiert, nummeriert und datiert
+ gerahmt mit Passepartout
Motivmaße: 15 x 10 cm
Außenmaße: 31 x 22 cm
Der Innenhof der Wasserburg Lauenau wird zur Zeichenakademie und dient gleichzeitig als charmantes Motiv.
Nach einem Einstieg und Lockerungsübungen suchen sich die Teilnehmenden ein inspirierendes Plätzchen. Es kann frei, im eigenen Tempo, gearbeitet werden oder man lässt sich von Zoë MacTaggart individuell unterstützen, um Anregungen für eine geeignete Aufgabe zu finden.
Technisches Hintergrundwissen und perspektivischen Grundlagen schaden nicht, im Mittelpunkt jedoch steht das Sehen: das genaue Hinschauen, den Blick für Details schärfen, das Erfassen des Wesentlichen, Linien und Flächen, Licht und Schatten, das Entwickeln eines Gefühls für Raum und Komposition.
Konzentriertes Arbeiten wird unterbrochen durch kreative Pausen, die bei einem kleinen Snack und einer Erfrischung zu inspirierendem Austausch einladen.
Die Teilnahme ist mit und ohne Vorkenntnissen möglich. Es geht dabei ausdrücklich nicht um technische Perfektion, sondern um ein lockeres und lebendiges Skizzieren der historischen Umgebung unter Anleitung der Künstlerin.
Zoë MacTaggart beginnt das Gemälde 'Something to Say'. Die ersten Schritte sind in kleinen Videosequenzen festgehalten.
The Beginning Pt I
The Beginning - Pt II
The Beginning - Pt III
The Beginning - Pt IV
Neben original Gemälden und Zeichnungen werden ausgewählte Motive als hochwertige Drucke angeboten und sind direkt über den Shop bestellbar.
Ergänzt wird das Sortiment durch Gutscheine, Grußkarten und Kalender.
Beim Kauf eines Originals wird ein Zertifikat ausgestellt, das die Echtheit des Kunstwerks bestätigt.
Sie sind sich nicht sicher, welches Werk zu Ihnen passt? Farben, Größe, Rahmung... ich helfe Ihnen gerne weiter!
Nach wie vor biete ich meine Beratung an und auch Besuche in Showroom oder Atelier sind selbstverständlich möglich.
Rufen Sie mich einfach an: 01577-3847124 oder vereinbaren Sie einen Atelierbesuch per Email.
Am 1. Juli startet endlich der offizielle Zoë MacTaggart Online-Shop!
Neben original Gemälden und Zeichnungen werden ausgewählte Motive als hochwertige Drucke angeboten und sind direkt über den Shop bestellbar.
Ergänzt wird das Sortiment durch Gutscheine, Grußkarten und Kalender.
Beim Kauf eines Originals wird ein Zertifikat ausgestellt, das die Echtheit des Kunstwerks bestätigt.
Sie sind sich nicht sicher, welches Werk zu Ihnen passt? Farben, Größe, Rahmung... ich helfe Ihnen gerne weiter!
Nach wie vor biete ich meine Beratung an und auch Besuche in Showroom oder Atelier sind selbstverständlich möglich.
Rufen Sie mich einfach an: 01577-3847124 oder vereinbaren Sie einen Atelierbesuch per Email.
Um auch in dieser Krise Kunst und Künstler*innen zu unterstützen, hat der Kunstverein Gehrden eine Online-Galerie eingerichtet. Angeboten werden Werke von mir und weiteren Künstler*innen, die in den letzten Jahren dort ausgestellt wurden.
Diese Zeit ist nicht ganz leicht. Einschränkungen, Sorgen, Nöte - es trifft uns alle mehr oder weniger hart.
Für mich hat dieses Jahr so grandios begonnen. Das neue, wunderbare Atelier und die rauschende Eröffnungsfeier. Mit Schwung sollte es weitergehen! Stattdessen fallen alle geplanten Termine, Veranstaltungen und Ausstellungen der kommenden Monate aus oder sind zumindest sehr ungewiss.
Ist Kunst, die nicht gesehen wird, eigentlich Kunst? Ist eine Künstlerin ohne Ausstellungen, eine Künstlerin? Nach der gängigen Definition eher nicht, das Finanzamt oder die KSK verlangt dazu noch Einnahmen, um den Beruf "Künstlerin" als solchen anzuerkennen.
Aber in Zeiten von Corona ist alles anders. Doch wie soll es gehen?
Mein Alltag ist kaum anders als sonst. Ich bin alleine mit meinen Gedanken und meinen Bildern. Auch die Büroarbeit will gemacht werden, Business as usual. Doch die Aussicht, in den nächsten Monaten keinerlei Möglichkeit zu haben, meine Arbeit mit kritischen oder wohlmeinenden oder begeisterten oder skeptischen oder inspirierten oder ... Betrachtern zu diskutieren, wirkt sehr erdrückend.
Zudem ist der persönliche Kontakt die Basis für Verkäufe. Auch wenn allgemein angenommen wird, Künstlerinnen lebten allein von Applaus und Bewunderung, so muss ich in dieser Hinsicht enttäuschen - für meinen Lebensunterhalt zählt am Ende doch der schnöde Mammon. (Hierzu habe ich vor einigen Jahren mal einen unterhaltsamen PechaKucha-Vortrag gehalten: "Muss Kunst brotlos sein?" ... hier ansehen >>)
Unsicherheit gehört zum Dasein einer Künstlerin und es liegt in der Natur derselben, sich Herausforderungen und Ausnahmesituationen pragmatisch zu stellen. So arbeite ich bereits mit Hochdruck an meinem Online-Kunst-Shop. Ich zähle auf Sie!, dass Sie davon auch Ihren Freundinnen und Kollegen erzählen werden und so der ein oder andere vielleicht ein Werk für seine vier Wände bei mir ersteht.
Bis der Shop online ist, kann natürlich gerne direkt mit mir Kontakt aufgenommen werden. Die Zeichnungen und Gemälde, die auf dieser Website unter Works zu sehen sind, sind in der Regel alle verkäuflich.
Auch wenn das Leben momentan nicht einfach ist, so stelle ich täglich erneut fest, dass die Kunst mir unendlich viel Kraft verleiht. Sie gibt mir die Zuversicht, dass wir das durchstehen - gemeinsam und mit dem Fokus auf allem Positiven.
Giso Westing sagte über meine Malerei: "Die Bilder sind Ansporn für eine bessere Welt" und genau das wollen sie auch sein.
Bleiben Sie gesund!
Ihre Zoë MacTaggart
Waren Sie schon in meinem Showroom? Wenn Sie sich für ein Gemälde interessieren und nicht auf die nächste Ausstellung warten möchten, (die aufgrund der aktuellen Situation auch vorerst nicht in Sicht ist), besuchen Sie mich doch in meinem Ausstellungsraum. Dort kann ich Ihnen in angenehmer Atmosphäre eine Auswahl an Gemälden im Original präsentieren.
Vereinbaren Sie gleich einen Termin!
Email: info@zoemactaggart.com
mobil oder WhatsApp: 01577/3847124
Im Casala-Gebäude
Am Markt 3
31867 Lauenau
Samstag, 29.02.20 um 18 Uhr
Wasserburg Lauenau
Am Amtsgraben 6
31867 Lauenau
Tee, Punsch und Kunst zum kleinen Preis
Bringt eure Socken oder Strümpfe mit, wir bemalen sie euch!
am Samstag, 14. Dezember 2019
16 - 20 Uhr
im Atelier von Anna Eisermann
Nienburger Straße 14 a
30167 Hannover
Im September 2019 realisierte ich ein Wandgemälde für das kurz darauf neueröffnete Ladenlokal in Hannover-List. Im Laden Siebenundsiebzig bietet die Inhaberin Uta Kühne exquisite Vintage-Stücke, Kunsthandwerk und Interieur an. Eine kleine, aber feine Auswahl an Grußkarten und Drucken von mir gibt es dort ebenfalls zu erwerben.
Laden Siebenundsiebzig
Bödekerstraße 77
30161 Hannover
Die treibende Kraft von Zoë MacTaggarts Werk ist es, Menschen mit dem unbedingten Willen zur Freiheit zu ergründen, die Vitalität einzufangen, die ihnen innewohnt und allen Widerständen trotzt. Tanz als Ausdruck von Freiheit und Geschlechtsidentitäten ist ein vorherrschendes Sujet.
Motive und Inspiration bezieht Zoë MacTaggart immer aus ihrem direkten Lebensumfeld, ihre Affinität zu Dancehall und zur Reggae Subkultur werden in ihren aktuellen Bildern deutlich.
In vielen Werken spiegeln sich auch Themen und Motive des burlesken Showtanzes wider. Bei Burlesque-Performances steht Individualität sowohl im äußeren Erscheinungsbild als auch in der Darstellung an erster Stelle. (Die weibliche) Erotik ist fester Bestandteil burlesker Darbietungen, jedoch wird sie humorvoll und (selbst-)ironisch dargestellt.
In ihrer Erlebniswelt bewältigen Menschen nicht nur alltägliche Anforderungen, sondern kämpfen darüber hinaus mit zugeschriebenen Geschlechterrollen, Ressentiments und Rassismus. Als weiße Europäerin hinterfragt sie feministische Positionen und Formen der kulturellen Aneignung und begeht damit in ihrer künstlerischen Arbeit bewusst eine Gratwanderung.
Zoë MacTaggart genießt in ihren großformatigen und farbgewaltigen Acrylgemälden den spielerischen Umgang mit Klischees und Identitäten; Vorurteile werden augenzwinkernd entlarvt. (Schönheits-) Ideale neu inszeniert und zelebriert. Im Mittelpunkt stehen weibliche Körper, deren schwungvolle Umrisslinien den Bildern Struktur verleihen und ein Spannungsfeld mit flirrenden Farben bilden. Konkrete Formen lösen sich in abstrakte Flächen auf und verweisen auf Widersprüche. Tradierte Denkmuster und soziale Machtstrukturen geraten ins Wanken.
The driving force behind Zoë MacTaggart’s work is the wish to portray people who have an unconditional desire for freedom, and to capture their all-defying inherent vitality. In her paintings, she focuses primarily on dance as an expression of freedom and sexual identity.
She derives her subject-matter and inspiration directly from her surrounding life. Her love for Dancehall and the Reggae sub-culture is reflected in her latest work.
Many of her works also touch on the theme of Burlesque showdance. In Burlesque, the emphasis is on individuality - in appearance as well as performance. Zoë MacTaggart presents (female) eroticism, which belongs to every Burlesque performance, with humour and irony.
In the realm of her art people not only manage day-to-day matters, but battle with fixed role models, social resentments and racism. As a white European woman, Zoë MacTaggart tries to keep the balance between critical examination of feminist positions and forms of cultural acquisition in her artistic work, thus deliberately 'dancing on the ridge'.
Zoë MacTaggart enjoys dealing playfully with cliché and identities in her large canvasses bursting with splendid acrylic colour; prejudices are exposed tongue-in-cheek and (beauty) ideals are re-staged and celebrated. The focus is on the female body with its curvaceous forms which provide the structure of the composition and presents an area of conflict expressed in whirring colours. Realistic shapes turn more and more into abstract forms, highlighting contradictions. Habitual patterns of thought and social power structures begin to topple.
Fancy 2018
acrylic on canvas
135 x 73 cm
with mobile installation, aluminum, styrofoam, acrylic
Skank'n'Rave 2018
Acryl auf Leinwand
200 x 400 cm
mit Mobile Installation aus Aluminium, Styropor und Acryl
Der Katalog zur aktuellen Ausstellung in der Zehntscheune Stadthagen. 32 Seiten, Text in Deutsch und Englisch.
€ 8,- zzgl. Versand
30. August bis 22. September
Über meine Arbeit für das DorfART-Projekt des FlotART e.V. sind einige Berichterstattungen erschienen. ...hier nachlesen >>
Ausstellungsansichten und Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung "Dweet" in Dorum.
Die Einführungsrede von Manfred Bolte gibt es ...hier>> nachzulesen.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Mein Name ist Manfred Bolte. Ich bin Sozialwissenschaftler und unterrichte an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim und habe Kunstsoziologie in Hannover studiert. Ich habe schon früh die Werke von Zoë MacTaggart kennen und würdigen können und durfte 2017 zu ihrer großen Einzelausstellung in Hildesheim ebenfalls einführende Worte vortragen.
Heute wird hier im Kunstforum Land Wursten e.V. eine weitere große Einzelausstellung von Zoë MacTaggart eröffnet. Es handelt sich hierbei um eine Werkschau, zu den Themen „starke Frauen“ und „Dancehall“. Das werde ich erläutern. Es werden verschiedene Schaffensperioden gezeigt und unterschiedliche malerische und performende Herangehensweisen. Ausgestellt sind 15 Acryl Gemälde, einige Zeichnungen und Aquarelle sowie eine Installation mit einem Mobile. Bisher in noch keiner anderen Ausstellung wurden die Styropor/Acryl Objekte gezeigt, die unter den Glaskolben zu sehen sind, auch das wird noch erläutert.
Ich habe meine Einführung mit folgenden Worten überschrieben:
„Zoë MacTaggart ist eine starke Frau, die zum Teil große Bilder malt, von ebenso starken Frauen, und lässt ihre Farben durch einen dargestellten Farbrausch teilweise in der 3. Dimension explodieren, wie z.B. in der Mobile-Installation“
Daraus ergeben sich zwei Fragen:
„Wie macht sie das?“ und
„Warum kann Sie das?“
1. Wie macht sie das? Ganz einfach: Sie weiß, was sie will, sie weiß, was sie kann und sie weiß immer, wie sie ihr Vorhaben, in einer bisher nie dagewesenen Form umsetzen kann. Durch das Durchbrechen von Farb- und Formenwelten in ihrer eigenen Bildsprache entsteht dann ein Effekt, der diese, hier zu erlebende Faszination ausmacht. (...)
Aber wie macht sie das, ist die Frage? Technisch gesprochen lässt sich diese explodierende Farbrauscherfahrung dadurch erzeugen, das zu allen verwendeten Farben auch die komplementären Farben hinzugefügt werden. Man denke nur an den Farbkreis. Und glauben Sie mir, es fehlt keinem Bild die entsprechende komplementär-Komposition, das ist handwerkliches Können. Dadurch hat man das Gefühl, die Farben tanzen in einer harmonisch-spannungsgeladenen Weise. In der Mobile-Installation fliegen gewissermaßen die Farben aus dem Bild heraus. Und das sollen sie auch…
Warum kann Sie das? Zunächst sei festgestellt: Zoë MacTaggart ist eine Ausnahmekünstlerin. Wenn ich sie nun als Ausnahmekünstlerin bezeichne, dann muss ich dies auch begründen:
Alle Bilder von Zoë MacTaggart sind autobiographisch intendiert. Die Künstlerin malt Dinge, die sie etwas angehen, die sie betreffen, und dass in einer Leichtigkeit, die am besten mit Musik vergleichbar ist. Ihre Bilder, ihre Themen drängen aus ihr heraus, und sind auf diese Weise authentisch. Schon ein Blick in ihre Lebens- und Tätigkeitsdaten zeigt, dass Zoë MacTaggart mit ihren unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten jedes Genre sprengt. Das Malen, Tanzen, Performen, Reden, Radio machen, sich inszenieren, sind alles ihre Betätigungsfelder. In diesem Zusammenhang will ich auf das Buch von John Dewey, „Kunst als Erfahrung“ von 1934, hinweisen, der diesen Erfahrungsbegriff mit Kunst erstmals zusammenbringt.
Außerdem war Zoë MacTaggart Meisterschülerin und befreundet mit der berühmten Maler- und Popart-Legende Andora. Er hat eine Rakete bemalt, die dann in den Weltraum geschossen wurde und war dadurch erster intergalaktischer Künstler und Zoë seine Schülerin.
Nun zu Zoë MacTaggart: Bemalte Raketen, bemalte Autos oder Roller, Computer, Videorekorder oder sonstige Alltagsgegenstände sind nicht ihre Angelegenheiten. Sie hat andere Themen. Sie malt starke Bilder von starken Frauen. Sie malt sie in so leuchtenden, in so farbgewaltigen und zum Teil in so riesengroßen Formaten, dass es unmöglich ist, sich der Konfrontation und Wirkung oder der Magie dieser Bilder zu entziehen. Ihre Frauen, die sie malt, sind auf eine besondere Weise präsent. Es ist unmöglich wegzugucken. Ihre Frauen auf den Bildern lassen den Betrachter, die Betrachterin nicht aus den Augen. Sie wollen konfrontieren, zum Teil provozieren und ziehen alle Blicke und Gedanken auf sich. Sofort stellt sich beim Betrachten ein innerer Dialog mit den Frauen auf den Bildern ein, sofort ist man mittendrin in einem besonderen Erlebnis- und Spannungsfeld. Zu diesem Spannungsfeldern gehören dann die jeweiligen Daseinsentwürfe, die persönlichen Assoziationen, die sich unmittelbar einstellen. Es tauchen eigene Zusammenhänge, Familienzusammenhänge auf, Bezüge zu Gruppen, zur Gesellschaft, zu den Rollen- und den Geschlechterdiskursen und letztlich zum Feminismus, und den Theorien, mit denen sich frau und oder man gerade beschäftigt.
Zoë MacTaggart ist als Ausnahmekünstlerin in gleichem Maße Malerin und Performerin. Indem Sie auch als Burlesque-Künstlerin auftritt und darin auch andere unterweist und animiert, kommt es dadurch zu außergewöhnlichen Inszenierungen. Diese bilden dann ihrerseits wieder die Grundlagen für besondere Posen, die dann in Bilder umgesetzt werden. Durch diese Auftritte als Tänzerin in Verbindung mit Seminaren und Workshops zur Burlesque-Kunst hat Zoë MacTaggart das internationale Netzwerk von der „Dr. Sketchy’s Anti-Art School“ nach Hannover geholt. Dadurch konnte sich in Hannover eine Gegenbewegung zu den sonst „langweiligen“ Aktzeichenkursen bilden. Wem hierzu die Scene aus dem Film: „Werk ohne Autor“ von Florian Henkel von Donnersmark einfällt, weiß, was ich meine.
Zoë und das Radio
Zoë MacTaggart moderiert seit vielen Jahren zusammen mit ihrem Mann Thorben Noß die Musik-Sendung auf Radio Leinehertz 106,5 mit dem Titel: "Wha Gwaan - Reggae & Dancehall mit Frontyard International“. Dancehall ist ein weiterer Hintergrund, der den Subtext zu vielen Bildern von Zoë MacTaggart darstellt. Ebenso eine Studienreise nach Gambia (Westafrika). Diese Hintergründe bilden den Erfahrungszusammenhang, der sich dann in einigen großformatigen Bildern erkennen lässt. Die mit Musik aufgeladenen Kompositionen, ziehen dann die Bildbetrachter in ihren Bann.
Zoë MacTaggart ist eine moderne Netzwerk-Künstler-Performerin, die Zugang zu unterschiedlichen Milieus, Systemen und Subkulturen hat. Dort findet sie ihre Anregungen und Modelle. Und das ist auch ihr Leben.
Um ihren feministischen Ansatz darzustellen, braucht es einen kurzen Ausflug in die Geschichte. In der Geschichte des Feminismus lassen sich zwei große Strömungen ausmachen. Zum einen geht es um einen bürgerlich orientierten Feminismus, der sich vornehmlich um eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung und um besondere Berücksichtigungen feministischerer Anliegen wie z.B. der Einrichtung von Frauenparkplätzen und einer Betonung der „naturgegebenen Rolle“ der Frau als Mutter in der Gesellschaft einsetzt.
Demgegenüber steht andererseits die Position der postmodernen Frauenbewegung. Diese ist in Kalifornien entstanden und bezieht sich weitestgehend auf das theoretische Genderkonzept von Judith Butler. Sie will mittels Dekonstruktion sowohl soziale als auch biologische Rollenausdifferenzierungen möglichst überwinden und zu einem neuen „ethischen Geschlecht“ kommen. Die Form der Emanzipation soll mit den Mitteln des eigenen Lebens, den eigenen Erfahrungen und den eigenen künstlerischen performativen Möglichkeiten Formen finden. Auf dieser Grundlage sollen sich dann Veränderungen ergeben. Hierzu ist nahezu jedes Mittel recht, ob diese durch den Einsatz von Malerei, Film, Fotografie, Tanz oder anderen Arten der Inszenierung erreicht werden, ist unerheblich. Entscheidend ist, dass Selbsterfahrungen und Selbstverwirklichungen zu Veränderungen beitragen.
Zoë MacTaggart ist fasziniert von den Frauen und ihren Bewegungen, die z.B. durch unterschiedlichste Musik hervorgebracht werden kann. Daraus entstehen zunächst Skizzen, die dann im Atelier zu den großen energiegeladen und farblich explodierenden Gemälden, wie oben beschrieben.
Sie finden nun bei dieser Ausstellung Bilder, die durch das Tanzen und die Aufführung von Burlesque entstanden sind, und eben Tanzbilder mit Darstellungen von Tänzerinnen aus der beschriebenen Dancehall-Szene. Dieses Genre hat sich als Nachfolger des Reggaes aus Jamaika entwickelt, wo Musik und Tanz kulturell eine wesentliche Rolle auch im Alltag spielen. Man darf sich diese Tänze als sehr wild, lebensfroh und energiereich vorstellen. Die sich daraus entwickelnden Tanzfiguren sind einerseits sehr eigenständig und anderseits auch performativ und emanzipativ zu nennen. Darin kommen, nach Ansicht von Zoë MacTaggart, sowohl die geschlechterspezifische Sozialisierung zum Ausdruck, die historisch unbedingt im Zusammenhang mit Kolonialismus und Sklaverei zu sehen ist, als auch die Auseinandersetzung zwischen Männern und Frauen um soziale Macht und Ressourcen. Diese intendierten Auseinandersetzungen werden ebenfalls in dieser Dancehall-Kultur ausgetragen und finden ihren Niederschlag in den großartigen Bildern in dieser Ausstellung.
Andere Bilder lassen sich der Kategorie „Charismatische Persönlichkeiten“ zuordnen. So z.B. die Bilder Glimmer Sisters von 2016 und Curtain von 2019, ebenso das Coverbild von der Einladung.
Auch die charismatische Sängerin Jaqee gehört in diese Rubrik. Sie flüchtete als junges Mädchen mit ihrer Mutter aus Uganda nach Schweden. Wenn sie nicht gerade durch die Welt tourt, lebt sie inzwischen als Sängerin mit ihrer kleinen Familie in Berlin. Dort hat Zoë MacTaggart sie besucht, als Jaqee gerade mit ihrem zweiten Kind hochschwanger war.
Überregionale Aufmerksamkeit wurde Zoë MacTaggart auch durch ihre Arbeit mit sudanesischen Flüchtlingen zuteil. Neben ehrenamtlichem Deutschunterricht fertigte sie auch Zeichnungen des Camplebens und seiner Bewohner 2016 in Hannover an.
Für Zoë MacTaggart sind Begriffe wie Freiheit, Emanzipation, Macht, Glück, Möglichkeiten der Selbst- und Fremddarstellung, Wünsche, Werte und alle Formen der Auseinandersetzung sehr wichtig. Sie zeigt uns in ihren Bildern selbstbewusste, freiheitsliebende Frauen mit einer ausgeprägten Haltung oder Attitüde und stellt diese in den Mittelpunkt all ihrer Arbeiten.
Die Ausstellung trägt den Namen „Dweet“. „Dweet“ meint: „do it“ und zielt auf den Erfahrungsbegriff ab. Kunst als Erfahrung im Sinne von John Dewey, ist für Zoë MacTaggart genau diese Erlebniswelt, die sich in der Umsetzung in ihren Bildern zeigt. „Dweet“ meint genau diesen Prozess. Ungemalte Bilder stellen in diesem Zusammenhang die Antithese von „do it“ im Sinne von „not done“ dar. Nichtgemalte Bilder sind weder ausstellbar, noch betrachtbar und schon gar nicht verkaufbar.
Der Titel „Dweet“ ist sicher auch wieder mit dem Zoëschen „Augenzwinkern“ zu verstehen. Denn das „Augenzwinkern“ durchzieht ihre gesamten Arbeiten und vielleicht sogar ihr ganzes Leben.
Mit diesem Motto möchte ich Sie nun auffordern, sich diese sehr gelungene Ausstellung nochmals anzuschauen. Vielen Dank.
(Eröffnungsrede im Kulturforum Land Wursten e.V. in Dorum am 16. Juni 2019)
Eröffnung: Sonntag, 16. Juni 2019, 11:15 Uhr
Einlass: ab 10:30 Uhr
Begrüßung: Elke Grapenthin
Einführung: Manfred Bolte
Laufzeit 16. Juni bis 7. Juli 2019
Öffnungszeiten: Do - Sa 15-18 Uhr | So 11-18 Uhr
Eintritt: kostenlos
Ort: Kulturforum Land Wursten e.V., Poststraße 16, 27639 Dorum / Wurster Nordseeküste
Am 7. Juli findet um 17 Uhr eine Führung mit der Künstlerin statt.
Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Kultur, "Explosion im Tanzrausch", 02.05.2019, S. 23
...zum Vergrößern bitte Bild anklicken >>
Eröffnung: Donnerstag, 2. Mai 2019, 19 Uhr
Einlass: ab 18 Uhr
Einführung: Michael Stoeber, Kunstkritiker
Laufzeit: 2. bis 19. Mai 2019
Öffnungszeiten: Freitags, 16 - 19 Uhr | Samstags & Sonntags, 14 - 19 Uhr
Eintritt: kostenlos
Ort: Rasselmania e.V., Bischofskamp 18, 31137 Hildesheim
Große Gruppenausstellung mit internationalen Künstler:innen vom 24.-26. Mai 2024 im Hochbunker am Weidendamm in Hannover.
Jede:r Künstler:in hatte dort eine eigene kleine "Kunstwabe". In meiner Wabe habe ich das Gemälde 'TheTables Start Turn' mit Diskokugeln zu einer Clubszene installiert.
Bilder, Skulpturen, aber auch Romane, Theaterstücke und Songs haben Titel. Wenn sie nicht grade „Ohne Titel (7)“ oder „ # 9“ heißen. Was ja - in der Verweigerung – auch schon wieder Titel sind. Aber hat ein Kunstwerk auch ein „Thema“? Klar, denken wir, es handelt ja von irgendwas. Aber wenn wir das Thema benennen wollen, wird es oft schwierig und schwammig. Kunst ist kein Thesenpapier. Sondern Annäherung an ein Motiv, ein Sujet, eine Fragestellung. Kunst verfehlt, streift, scheitert, macht Umwege, kommt zurück, versucht es erneut …Komm, lass die nicht erzählen, was du zu lassen hast.
Ähnlich verhält es sich auch mit Ausstellungen und ihren „Themen“. Könnten wir so einfach sagen, worum es bei den Kunstwerken einer Ausstellung geht, bräuchten wir die Ausstellung und die darin gezeigten Werke nicht. Kunst, egal welchen Genres, findet – so sie denn keine Propaganda oder PR ist – immer auf verschiedenen Ebenen statt. Ist mehrdimensional, mehrdeutig, offen. Und dennoch hat sie etwas zu sagen, also „something to say“. Meistens sogar nicht nur „something“, sondern eben „a lot of different things”.
Klar aber ist auch: Das, was ich als Thema eines Kunstwerkes oder einer Ausstellung zu erkennen
glaube, hat mindestens genauso viel mit mir als Betrachter zu tun wie mit der Absicht der Künstlerin.
Deswegen, und weil ich ein Autor und Theatermacher und kein Kunstwissenschaftler oder
-kritiker bin, mag man mir verzeihen, dass ich im Folgenden subjektiv und persönlich werde…
Wenn ich Zoë MacTaggarts Bilder betrachte, sehe ich Frauen, die stark sind und Frauen, die
stark sein wollen. Ich sehe auch, dass es keine Stärke ohne (potentielle) Verletzungen gibt. Ich
sehe Frauen im Spannungsfeld von Macht und Machtlosigkeit. Ich sehe Frauen, die für etwas
einstehen, ihre Meinung sagen, laut und „in the face“, aber auch Frauen, die mit ihren Körpern
kommunizieren, weil man im „body talk“ paradoxerweise manchmal deutlicher werden kann als
mit Worten. Oder weil uns manchmal keine Worte zur Verfügung stehen.
Eigentlich malt Zoë MacTaggart ausschließlich Superheldinnen. Erfolgreiche und scheiternde.
Was kein Widerspruch sein muss. Nicht alle sind sofort als Superheldinnen erkennbar wie „Wonder Woman“ auf „Who Run di World“ aus der Reihe „Wheels and Wonders“. Manche tragen
Burlesque-Kostüme, zeigen ihre Körper, manche tragen lange Gewänder, manche sind auf
Rollschuhen oder Skateboards unterwegs…. Als Betrachter fühle ich mich aufgefordert, darüber
nachzudenken, wie die Superheldinnen in meinem Leben aussahen und aussehen.
Das Superheldencape der Frau, bei der ich aufwuchs, war zum Beispiel kein Umhang, sondern
bestand aus ein paar Hosen, die meine Mutter trotzig als ein Zeichen ihrer partiellen Dissidenz
trug. Die – wie in fast allen Religionen zwangsläufig männlichen – Chefs der christlich-fundamentalistischen Sekte, deren Zusammenkünfte wir regelmäßig besuchten, waren der Meinung,
dass Frauen 1. keine führenden Positionen in der Gemeinde übernehmen dürften, 2. sich um
den Haushalt zu kümmern und 3. im Gottesdienst Kleider oder Röcke zu tragen hätten. Das
Paradoxe war, dass meiner Mutter ansonsten fast jeden Quatsch glaubte, den diese Männer
ihr erzählten, aber konsequent auf diese dritte Regel pfiff. Warum genau, weiß ich bis heute
nicht. Aber so oft man sie beiseite nahm und ihr ins Gewissen redete, so oft ignorierte sie die
Anweisungen. Jedes Mal, wenn wir uns Zuhause fertig machten, um in die Kirche zu gehen und
sie wieder mit ihren Superheldinnen-Hosen aus ihrem Zimmer kam, spürte ich, ohne dass ich
das damals hätte formulieren können: Widerstand ist möglich.
Ich sehe in Zoës Bildern auch eine Superheldin, der ich als Kind in unserem Löwe-Opta-Schwarzweiß-
Fernseher – meinem zweiten Erziehungsberechtigten – begegnet war. Ihr Superheldinnen-
Dress bestand unter anderem aus einem engen Leder-Catsuit. Sie war eine der beiden
Hauptfiguren einer Serie, die auf englisch „The Avengers“ („Die Rächer“) hieß, auf deutsch aber
tendenziell sexistisch: „Mit Schirm, Charme und Melone“. Denn nur eines dieser Attribute bezog
sich auf meine Heldin: der „Charme“. Dabei hatte Emma Peel so viel mehr zu bieten. Vor allem
war sie schlagfertig auf mehreren Ebenen: Einerseits konterte sie die geistreichen Witze ihres
Sidekicks (als nicht mehr empfand ich ihn) John Steed mit einer distanziert-ironischen Intellektualität
– und andererseits beherrschte sie Karate und legte jeden Mann, der sich ihr in den Weg
stellte auch buchstäblich aufs Kreuz. Ich verehrte Emma und wollte so sein wie sie. Nicht wie ihr männlicher, durchaus nicht unsympathischer, aber in meinem Empfinden eher nebensächlicher
Counterpart Steed. Emma Peel war modern, stark und selbstbewusst. Als ich über zwei Jahrzehnte
später Vater wurde, hängte ich im Zimmer meiner Tochter ein kleines Porträt von ihr auf. Als eine Art Persönlichkeits-Vodoo.
Die Superheldinnen in Zoë MacTaggarts Serie “Gebrochene Zügel” sind ambivalent. Ich erkenne
in ihnen viele echte und fiktive Cowgirls und Westernheldinnen, die ich verehrte und
immer noch verehre: Annie Oakley, die Protagonistin des Musicals “Annie get your gun”, deren
programmatische Liedzeile “Anything you can do, I can do better” eigentlich alles sagt, Cat
“Hängen sollst du in Wyoming” Ballou, Dolly “It takes a lot of money to look this cheap” Parton
und aktuell: Die „Queen B“ der amerikanischen Popmusik Beyoncé Knowles, die sich auf ihrem
letzten Album mal eben in den stolzen „Cowboy Carter“ verwandelte und damit die Schwarzen
Wurzeln der Countrymusic ins öffentliche Bewusstsein (zurück)holte: „Genres are a funny little
concept, aren’t they?“ Ich sehe aber auch, wie diese starken Frauen ihre Pferde zu dominieren
suchen. Dialektisch muss ich dabei an den vierten Teil von Jonathan Swifts satirischem Roman
„Gullivers Reisen“ denken, die „Reise ins Land der Houyhnhnms“. In diesem Land herrschen die
Pferde über die Menschen. Die Pferde, die sich selbst „Houyhnhnms“ nennen, kultivieren die
Vernunft; Freundschaft und Güte sind ihre höchsten Werte. Sehr angenehme Wesen. Eigentlich.
Denn all ihre Tugenden hindern sie nicht daran, sich die Menschen, ihre Mitgeschöpfe – von
ihnen als „Yahoos“ bezeichnet – als Haus- und Lasttiere zu halten …
*
Die Frauen auf Zoë MacTaggarts Gemälden sind sowenig dezent, wie die Gemälde dezent sind.
Die Frauen drängen nach vorne. Manchmal sogar aus dem Bild heraus. Die Werke sind groß,
bunt und intensiv, „pop“ im besten Sinne. Und sie öffnen die Fenster und Türen zu unseren
eigenen Erinnerungssuiten und Erfahrungskabuffs. So wie Kunst das tun sollte.
Hartmut El Kurdi
Ausstellung mit Arbeiten von Patrick Eicke, Thomas Ritter und Zoë MacTaggart
Eröffnung: 02.12.2023, 18 Uhr
Finissage: 14.01.2024, 11 Uhr
Öffnungszeiten: jeden Sonntag, 10-12 Uhr & nach Vereinbarung (nicht an Heiligabend und Silvester)
Kesselhaus Lauenau
Carl-Sasse-Straße 3
31867 Lauenau
Ein Fernseh-Team vom NDR hat mich im Atelier besucht und ein Porträt von mir gedreht. Sendetermin ist der 11.11.2023 ab 18 Uhr im NDR.
Angekündigt wird der Beitrag folgendermaßen:
Frauen in der Kunst: Zoë MacTaggart
Picasso, Dali, Warhol oder auch Frida Kahlo oder Niki de Saint Phalle sind bekannte Künstler. Was Frauen angeht, wird die Kunst von Künstlerinnen aber sehr viel weniger wahrgenommen und angekauft als die von Künstlern. Das belegt jeder Gang durch ein beliebiges Museum. Im Bucerius Kunst Forum in Hamburg gibt es noch bis Januar eine Ausstellung über herausragende Künstlerinnen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die gegen alle Widerstände ihrer Zeit berühmt und erfolgreich wurden. Denn auch heute noch ist der Kunstmarkt für Frauen ein schweres Metier. Wie sie sich trotzdem behaupten und welche Erfahrungen sie gemacht haben, dazu hat ein Team der "Nordtour" die Künstlerin Zoë MacTaggart in ihrem Atelier besucht.
Eröffnung:
Freitag, 18. August, 19 Uhr
mit Einführung
Autogrammstunde mit MISS KUNST 2021
Jupiter Day:
Samstag, 2. September, 10-22 Uhr
Finissage:
Montag, 4. September, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
So-Mi: 12-20 Uhr
Do-Sa: 12-22 Uhr
Ort:
Jupiter, Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg
Zur Eröffnung der Ausstellung gab es eine Einführung von den Kuratorinnen Lara Bader und Manya Gramsch. Als MISS KUNST habe ich anschließend eine Autogrammstunde gegeben und durfte jede Menge Autogrammkarten und sogar Körperteile signieren.
Viele Fotos der Eröffnung und Videos der MISS KUNST Performance gibt es auf Instagram zu sehen, hier zeige ich euch nur eine kleine Auswahl.
Weitere Eindrücke gibt es ...hier >>
Die Ausstellung läuft bis zum 4. September. Weitere Infos: ...hier >>
Jupiter
Mönckebergstraße 2-4
20095 Hamburg
Und ...hier >> geht's zu meinem Steckbrief.
Zoë MacTaggarts Gemälden ist ihre Liebe zum Leben anzusehen. Die britisch-deutsche Künstlerin möchte frei sein, und wenn sie Grenzen wahrnimmt, möchte sie diese überschreiten, sprengen und sehen, was dahinter liegt. Diesen unbändigen Wunsch nach Freiheit gesteht sie nicht nur sich und anderen Menschen, sondern allem Lebendigen zu. Obwohl sie bisher – außer zum Beispiel in Catlady (2017) – kaum Tiere malte, spielen sie in ihrem Leben doch eine bedeutende Rolle. Sie umhegt sie und lebt konsequent vegan. Der grenzenlose Respekt, welcher mit dieser Haltung einhergeht, erzeugt die starke empathische Kraft ihrer Kunst, welche sich in ihren hochenergetischen Partybildern, Kampfszenen und Bewegungsstudien voll entfaltet. MacTaggart malt, weil sie etwas zu sagen hat, Something to Say (2020), und sich ihre Botschaft am besten in der Sprache der Malerei ausdrücken lässt.
Schier überströmend vor Farben, Leben und Licht ist vieles in ihren oft monumentalen Gemälden mit großen, breiten und expressiven Pinselstrichen nur grob angedeutet, in seiner Dynamik aber so überraschend sicher getroffen, dass es genau zu erkennen und zu verstehen ist. Leuchtendes Gelb, Blutrot, Blau, Rosa und sogar Grau in allen Nuancen bestimmen ihre Kunstwerke, wobei der menschliche Körper häufig regelrecht gebadet und getränkt in strahlenden Farben erscheint, oft mit viel nackter Haut, mal einzeln, wie zum Beispiel in Up Deh (2021), im Dyptchon Million Gal (2020) oder in großer Zahl und eng gedrängt in World Game (2021) oder Festival (2019). Auf 280 x 435 Zentimetern, einem Format also, in welches die BetrachterInnen geradezu eintauchen können, fängt die Künstlerin hier eine vibrierende Festival-Atmosphäre in all ihrer umwerfenden, euphorisierenden Leichtigkeit ein. Mit jeder Faser vermeint man die Klänge der Musik zu vernehmen. Die Umrisse der einzelnen Körper verschwimmen zu einem ekstatisch schäumenden Farbenmeer aus Tanzenden, leuchtend bunten Blumenkränzen und farbigen Elementen, die als Kleidung betrachtet werden könnten. Bewegung und Licht fließen nahtlos ineinander über, und obwohl die Figuren mehr angedeutet als erkennbar sind, so könnte das Bildmotiv nicht präziser getroffen sein. Ihre Bilder müssen einfach im Original gesehen, empfunden und in ihrer überquellenden Fülle und Vielschichtigkeit erlebt und gefeiert werden.
Dr. Sara Tröster Klemm,
Leipzig 2023
DruckFest
Tag der offenen Druckwerkstatt mit Ausstellung:
Besichtigung historischer Druckmaschinen,
Ausstellung von Grafiken regionaler Künstlerinnen und Künstler
Vorstellung eines außergewöhnlichen Buchobjektes zum Thema "Karussell"
15. März - 19. März 2023, 10 - 17 Uhr
VERANSTALTUNGSORT
Abdrift, Werkstatt für Druckgrafik und Ausstellungen
Max-Dietrich-Str. 26
27570 Bremerhaven-Geestemünde, Bremen
Die letzten Monate haben wir dazu genutzt, um in unserem denkmalgeschützten Fachwerkhaus von 1849 eine Wohnung für Gäste herzurichten. Natürlich dürfen ein paar Gemälde von mir an den Wänden nicht fehlen.
Wenn du eine Weile ausspannen möchtest, dann ist dieser Ort bestimmt genau der Richtige für dich!
Schau doch mal auf unserer Website vorbei: ...ferienwohnung-messenkamp.de
Wir freuen uns über deinen Besuch!
4. Dezember 2021 - 16. Januar 2022
knstvrn – Kunstverein Bad Wonder
Am Alten Hafen 69, Bad Wonder
Ausstellungsansichten gibt es ...hier >>
Schaumburger Nachrichten, 'Zoë MacTaggart ist "Miss Kunst"', 2. November 2021, S. 10
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Neue Presse: "Zoë MacTaggart ist 'Miss Kunst'. Erfolg im international ausgeschriebenem Wettbewerb", 3. November 2021
Die Krönung mit Preisvergabe erfolgte auf Schloss Lauenau. Nun laufen die Vorbereitungen im Kunstverein Bad Wonder, wo ich als frisch gekürte Miss Kunst vom 4. Dezember 2021 bis 16. Januar 2022 ausstellen werde.
Nach einem öffentlichem Voting in die Top20 hat eine unabhängige und hochkarätig besetzte Expertenjury entschieden:
* Die erste und einzig wahre Miss Kunst 2021 ist Zoë MacTaggart *
Danke für eure Stimmen!
Alles über den international ausgeschriebenen Wettbewerb gibt es hier zum Nachlesen:
Out & Bad 2021
acrylic/canvas
200 x 150 cm
"Malerin gewährt Einblicke. Zoë MacTaggart führt Interessierte im Lauenauer Wasserschloss durch ihre Arbeit."
Schaumburger Nachrichten, 21.09.2021, S. 12
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Für ein paar Stunden öffne ich mein Atelier im Wasserschloss. Interessierte erhalten Einblicke in die Räume, in denen meine großformatigen Werke entstehen und bekommen einen Eindruck von meiner Arbeitsweise.
Bei einem Kaffee können wir persönlich miteinander sprechen und meine aktuellen Arbeiten betrachten.
Die gezeigten Gemälde können selbstverständlich auch käuflich erworben werden.
Das Wasserschloss befindet sich in Privatbesitz und ist normalerweise nicht öffentlich zugänglich. Zu diesem Anlass jedoch bieten die Burgeigentümer, Uta und Christoph Brenneisen, zwei Führungen durch das historische Gebäude an und freuen sich auf gespannte Besucher.
Offenes Atelier: 19. September 2021, 11-18 Uhr
Burgführungen: jeweils 13 & 16 Uhr
Ort: Wasserschloss Lauenau, Am Amtsgraben 6, 31867 Lauenau
Der Eintritt ist frei.
Es gelten die aktuellen Coronabestimmungen.
Hallo Sonntag, 18.09.2021, "Von der Kunst, zwei Dörfer zu entdecken", S. 19
Zum Nachlesen auf das Bild klicken!
Dank eurer Stimmen hab ich es in die TOP TWENTY der miss.kunst.2021-Wahl geschafft - DANKE!
Ein Wochenende lang die facettenreiche Kunstszene Hannovers erleben - 72 Kunstorte sind dabei.
Ich bin zu Gast im Atelier Anna Eisermann/Villa Sprengel und zeige aktuelle Arbeiten.
Sa 4.9. und So 5.9. 12-19 Uhr
So 5.9. 17-18 Uhr Künstler:innengespräch
Nienburger Straße 14a
30167 Hannover
Eine Veranstaltung der Stadt Hannover.
Der Eintritt ist kostenlos und ohne Anmeldung.
Es gelten die aktuellen Regelungen der niedersächsischen Verordnung über Infektionsschutzmaßnahmen gegen die Ausweitung des Corona-Virus.
Ich möchte Miss Kunst 2021 werden! Mit deiner Stimme schaff ich es unter die Top 20 - danach entscheidet eine Jury.
"Miss Kunst ist ein Wettbewerb der Willkür und der Beziehungen. Miss Kunst ist ungerecht und diskriminierend, so wie der Kunstbetrieb selbst." (Miss Kunst)
"No matter how good you are, if you're not promoted right, you won't be remembered." (Andy Warhol)
Alles über diesen außergewöhnlichen Wettbewerb: ...bad-wonder.de >>
Deine Stimme für mich - so geht's:
Folge dem Link, du kommst direkt zu meinen Fotos. Darunter klickst du auf 'MEINE STIMME', eine Email öffnet sich, du sendest sie - fertig! ...hier geht's zur Abstimmung >>
Oder noch einfacher: Schreibe direkt eine Email an miss.kunst@bad-wonder.de mit dem Text: "ich stimme für Einreichung 35."
Danke für deine Unterstützung!
Das Stadtkind-Magazin hat die Märzausgabe dem Thema "Gleichberechtigung" gewidmet und ich gebe auch meinen Senf dazu.
Außerdem schmücken Gemälde von mir die gelungene Titelstory "Wann sind wir endlich da?".
Stadtkind, Märzausgabe 2021, Titelstory "Wann sind wir endlich da?", S. 44-47
Stadtkind, Märzausgabe 2021, "Frauen-Stimmen ...zur Gleichberechtigung", S. 60-61
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Zu 2020 gibt es nicht viel zu sagen. Es begann für mich vielversprechend mit meinem Atelierumzug ins Wasserschloss Lauenau. Die Eröffnungsfeier Ende Februar war ein grandioser Auftakt. Für mich und die meisten Anwesenden wohl gleichzeitig auch die letzte Party in diesem Jahr. Was folgte, wissen wir alle.
Not macht erfinderisch. (Dieser Ausspruch wird leider oft als Ausrede missbraucht, Kunstschaffende ihrer prekären Situation zu überlassen.) So habe ich nun endlich den lang geplanten Online-Shop, meinen ART STORE, umgesetzt. Anfangs kleckernd, hat er Richtung Weihnachten ordentlich Fahrt aufgenommen. Kunst online zu kaufen, die Preise für jeden einsehbar - da müssen sich wohl alle erstmal dran gewöhnen, aber das wird zukünftig nicht mehr wegzudenken sein.
Was vor Corona im Argen lag, trat nun deutlich hervor: Künstler:innen müssen sich stärker für anständige Arbeitsbedingungen einsetzen. Mehr noch, Menschen müssen sich für ein wertschätzendes, respektvolles Miteinander einsetzen. Darum habe ich dieses Jahr gestreikt. In einigen Punkten werde ich dies auch weiterhin tun - weniger Kompromisse eingehen und meine Haltung noch klarer kommunizieren.
Der eigentliche Skandal ist, dass die Pandemie alle anderen Dramen weit weg geschoben hat. Gab es da nicht noch sowas wie Klimawandel? Ein Flüchtlingslager brannte irgendwo? Ach, und Tönnies, was war da noch? Egal, weiter wie bisher, schnell zurück zur Normalität. Zusammenhänge erkennen - zu kompliziert. Unser Handeln anpassen - zu unbequem. Augen verschließen vor Unangenehmen - menschliche Paradedisziplin. Wer weiß, vielleicht blicken wir bald zurück und sagen: 2020 war gar nicht so schlecht.
Natürlich, zum Jahresbeginn wollen wir alle optimistisch in die Zukunft blicken. Das sollten wir auch, aber das allein wird nicht reichen. Hat denn einer von Ihnen/von euch gute Vorsätze?
Gerade in kriseligen Zeiten wird deutlich, welche Beziehungen und Kontakte wertvoll und von Bestand sind. So durfte ich feststellen, dass ich in der Vergangenheit ein gut funktionierendes Netzwerk aufbauen konnte, das sich nun bewährt hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Mein Dank gilt allen, die auch in diesem Jahr an meiner Seite waren: Käufer:innen, Unterstützer:innen, solidarischen Kolleg:innen, Pressevertreter:innen, meinen Freund:innen und meiner Familie. Namentlich hervorheben möchte ich hier den Kunstverein Gehrden, die Burgeigentümer Familie Brenneisen und den Malereibetrieb Krause in Lauenau sowie den Laden Siebenundsiebzig in Hannover.
Bleibt nur noch, dir, euch und Ihnen ein Schweineglück für 2021 zu wünschen.
Cheers!
Zoë MacTaggart
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Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich bei mir, ich helfe gerne weiter.
Gerne berate ich Sie auch persönlich bei einem Atelierbesuch. Vereinbaren Sie einfach einen Termin telefonisch 01577 3847124 oder schreiben Sie eine Email.
Seit Monaten wird Künstler:innen durch die Einschränkungen der Covid19-Pandemie durch Ausstellung- und Veranstaltungsabsagen die Existenzgrundlage entzogen. Andere Branchen erhalten staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe, Kunst aber wird als 'nicht systemrelevant' klassifiziert und Künstler:innen in Hartz4 gedrängt. Nein, da mache ich nicht mit. Wir sind keine Bittsteller, wir fordern einen angemessenen Ausgleich!
Darum streike ich diesen Monat.
Verschiedene Initiativen rufen dazu auf, den gesamten November, oder aber zumindest jeden Montag, online keine kostenlose Kunst zu zeigen. So soll auf die unfaire Behandlung aufmerksam gemacht und für die Bedeutung von Kunst in unserer Gesellschaft sensibilisiert werden. Im gesamten November werde ich darum keine Kunst online posten.
Linolschnitt "Gal a Bubble"
+ Original
+ Auflage 10 Stück
+ signiert, nummeriert und datiert
+ gerahmt mit Passepartout
Motivmaße: 15 x 10 cm
Außenmaße: 31 x 22 cm
Der Innenhof der Wasserburg Lauenau wird zur Zeichenakademie und dient gleichzeitig als charmantes Motiv.
Nach einem Einstieg und Lockerungsübungen suchen sich die Teilnehmenden ein inspirierendes Plätzchen. Es kann frei, im eigenen Tempo, gearbeitet werden oder man lässt sich von Zoë MacTaggart individuell unterstützen, um Anregungen für eine geeignete Aufgabe zu finden.
Technisches Hintergrundwissen und perspektivischen Grundlagen schaden nicht, im Mittelpunkt jedoch steht das Sehen: das genaue Hinschauen, den Blick für Details schärfen, das Erfassen des Wesentlichen, Linien und Flächen, Licht und Schatten, das Entwickeln eines Gefühls für Raum und Komposition.
Konzentriertes Arbeiten wird unterbrochen durch kreative Pausen, die bei einem kleinen Snack und einer Erfrischung zu inspirierendem Austausch einladen.
Die Teilnahme ist mit und ohne Vorkenntnissen möglich. Es geht dabei ausdrücklich nicht um technische Perfektion, sondern um ein lockeres und lebendiges Skizzieren der historischen Umgebung unter Anleitung der Künstlerin.
Zoë MacTaggart beginnt das Gemälde 'Something to Say'. Die ersten Schritte sind in kleinen Videosequenzen festgehalten.
The Beginning Pt I
The Beginning - Pt II
The Beginning - Pt III
The Beginning - Pt IV
Neben original Gemälden und Zeichnungen werden ausgewählte Motive als hochwertige Drucke angeboten und sind direkt über den Shop bestellbar.
Ergänzt wird das Sortiment durch Gutscheine, Grußkarten und Kalender.
Beim Kauf eines Originals wird ein Zertifikat ausgestellt, das die Echtheit des Kunstwerks bestätigt.
Sie sind sich nicht sicher, welches Werk zu Ihnen passt? Farben, Größe, Rahmung... ich helfe Ihnen gerne weiter!
Nach wie vor biete ich meine Beratung an und auch Besuche in Showroom oder Atelier sind selbstverständlich möglich.
Rufen Sie mich einfach an: 01577-3847124 oder vereinbaren Sie einen Atelierbesuch per Email.
Am 1. Juli startet endlich der offizielle Zoë MacTaggart Online-Shop!
Neben original Gemälden und Zeichnungen werden ausgewählte Motive als hochwertige Drucke angeboten und sind direkt über den Shop bestellbar.
Ergänzt wird das Sortiment durch Gutscheine, Grußkarten und Kalender.
Beim Kauf eines Originals wird ein Zertifikat ausgestellt, das die Echtheit des Kunstwerks bestätigt.
Sie sind sich nicht sicher, welches Werk zu Ihnen passt? Farben, Größe, Rahmung... ich helfe Ihnen gerne weiter!
Nach wie vor biete ich meine Beratung an und auch Besuche in Showroom oder Atelier sind selbstverständlich möglich.
Rufen Sie mich einfach an: 01577-3847124 oder vereinbaren Sie einen Atelierbesuch per Email.
Um auch in dieser Krise Kunst und Künstler*innen zu unterstützen, hat der Kunstverein Gehrden eine Online-Galerie eingerichtet. Angeboten werden Werke von mir und weiteren Künstler*innen, die in den letzten Jahren dort ausgestellt wurden.
Diese Zeit ist nicht ganz leicht. Einschränkungen, Sorgen, Nöte - es trifft uns alle mehr oder weniger hart.
Für mich hat dieses Jahr so grandios begonnen. Das neue, wunderbare Atelier und die rauschende Eröffnungsfeier. Mit Schwung sollte es weitergehen! Stattdessen fallen alle geplanten Termine, Veranstaltungen und Ausstellungen der kommenden Monate aus oder sind zumindest sehr ungewiss.
Ist Kunst, die nicht gesehen wird, eigentlich Kunst? Ist eine Künstlerin ohne Ausstellungen, eine Künstlerin? Nach der gängigen Definition eher nicht, das Finanzamt oder die KSK verlangt dazu noch Einnahmen, um den Beruf "Künstlerin" als solchen anzuerkennen.
Aber in Zeiten von Corona ist alles anders. Doch wie soll es gehen?
Mein Alltag ist kaum anders als sonst. Ich bin alleine mit meinen Gedanken und meinen Bildern. Auch die Büroarbeit will gemacht werden, Business as usual. Doch die Aussicht, in den nächsten Monaten keinerlei Möglichkeit zu haben, meine Arbeit mit kritischen oder wohlmeinenden oder begeisterten oder skeptischen oder inspirierten oder ... Betrachtern zu diskutieren, wirkt sehr erdrückend.
Zudem ist der persönliche Kontakt die Basis für Verkäufe. Auch wenn allgemein angenommen wird, Künstlerinnen lebten allein von Applaus und Bewunderung, so muss ich in dieser Hinsicht enttäuschen - für meinen Lebensunterhalt zählt am Ende doch der schnöde Mammon. (Hierzu habe ich vor einigen Jahren mal einen unterhaltsamen PechaKucha-Vortrag gehalten: "Muss Kunst brotlos sein?" ... hier ansehen >>)
Unsicherheit gehört zum Dasein einer Künstlerin und es liegt in der Natur derselben, sich Herausforderungen und Ausnahmesituationen pragmatisch zu stellen. So arbeite ich bereits mit Hochdruck an meinem Online-Kunst-Shop. Ich zähle auf Sie!, dass Sie davon auch Ihren Freundinnen und Kollegen erzählen werden und so der ein oder andere vielleicht ein Werk für seine vier Wände bei mir ersteht.
Bis der Shop online ist, kann natürlich gerne direkt mit mir Kontakt aufgenommen werden. Die Zeichnungen und Gemälde, die auf dieser Website unter Works zu sehen sind, sind in der Regel alle verkäuflich.
Auch wenn das Leben momentan nicht einfach ist, so stelle ich täglich erneut fest, dass die Kunst mir unendlich viel Kraft verleiht. Sie gibt mir die Zuversicht, dass wir das durchstehen - gemeinsam und mit dem Fokus auf allem Positiven.
Giso Westing sagte über meine Malerei: "Die Bilder sind Ansporn für eine bessere Welt" und genau das wollen sie auch sein.
Bleiben Sie gesund!
Ihre Zoë MacTaggart
Waren Sie schon in meinem Showroom? Wenn Sie sich für ein Gemälde interessieren und nicht auf die nächste Ausstellung warten möchten, (die aufgrund der aktuellen Situation auch vorerst nicht in Sicht ist), besuchen Sie mich doch in meinem Ausstellungsraum. Dort kann ich Ihnen in angenehmer Atmosphäre eine Auswahl an Gemälden im Original präsentieren.
Vereinbaren Sie gleich einen Termin!
Email: info@zoemactaggart.com
mobil oder WhatsApp: 01577/3847124
Im Casala-Gebäude
Am Markt 3
31867 Lauenau
Samstag, 29.02.20 um 18 Uhr
Wasserburg Lauenau
Am Amtsgraben 6
31867 Lauenau
Tee, Punsch und Kunst zum kleinen Preis
Bringt eure Socken oder Strümpfe mit, wir bemalen sie euch!
am Samstag, 14. Dezember 2019
16 - 20 Uhr
im Atelier von Anna Eisermann
Nienburger Straße 14 a
30167 Hannover
Im September 2019 realisierte ich ein Wandgemälde für das kurz darauf neueröffnete Ladenlokal in Hannover-List. Im Laden Siebenundsiebzig bietet die Inhaberin Uta Kühne exquisite Vintage-Stücke, Kunsthandwerk und Interieur an. Eine kleine, aber feine Auswahl an Grußkarten und Drucken von mir gibt es dort ebenfalls zu erwerben.
Laden Siebenundsiebzig
Bödekerstraße 77
30161 Hannover
Die treibende Kraft von Zoë MacTaggarts Werk ist es, Menschen mit dem unbedingten Willen zur Freiheit zu ergründen, die Vitalität einzufangen, die ihnen innewohnt und allen Widerständen trotzt. Tanz als Ausdruck von Freiheit und Geschlechtsidentitäten ist ein vorherrschendes Sujet.
Motive und Inspiration bezieht Zoë MacTaggart immer aus ihrem direkten Lebensumfeld, ihre Affinität zu Dancehall und zur Reggae Subkultur werden in ihren aktuellen Bildern deutlich.
In vielen Werken spiegeln sich auch Themen und Motive des burlesken Showtanzes wider. Bei Burlesque-Performances steht Individualität sowohl im äußeren Erscheinungsbild als auch in der Darstellung an erster Stelle. (Die weibliche) Erotik ist fester Bestandteil burlesker Darbietungen, jedoch wird sie humorvoll und (selbst-)ironisch dargestellt.
In ihrer Erlebniswelt bewältigen Menschen nicht nur alltägliche Anforderungen, sondern kämpfen darüber hinaus mit zugeschriebenen Geschlechterrollen, Ressentiments und Rassismus. Als weiße Europäerin hinterfragt sie feministische Positionen und Formen der kulturellen Aneignung und begeht damit in ihrer künstlerischen Arbeit bewusst eine Gratwanderung.
Zoë MacTaggart genießt in ihren großformatigen und farbgewaltigen Acrylgemälden den spielerischen Umgang mit Klischees und Identitäten; Vorurteile werden augenzwinkernd entlarvt. (Schönheits-) Ideale neu inszeniert und zelebriert. Im Mittelpunkt stehen weibliche Körper, deren schwungvolle Umrisslinien den Bildern Struktur verleihen und ein Spannungsfeld mit flirrenden Farben bilden. Konkrete Formen lösen sich in abstrakte Flächen auf und verweisen auf Widersprüche. Tradierte Denkmuster und soziale Machtstrukturen geraten ins Wanken.
The driving force behind Zoë MacTaggart’s work is the wish to portray people who have an unconditional desire for freedom, and to capture their all-defying inherent vitality. In her paintings, she focuses primarily on dance as an expression of freedom and sexual identity.
She derives her subject-matter and inspiration directly from her surrounding life. Her love for Dancehall and the Reggae sub-culture is reflected in her latest work.
Many of her works also touch on the theme of Burlesque showdance. In Burlesque, the emphasis is on individuality - in appearance as well as performance. Zoë MacTaggart presents (female) eroticism, which belongs to every Burlesque performance, with humour and irony.
In the realm of her art people not only manage day-to-day matters, but battle with fixed role models, social resentments and racism. As a white European woman, Zoë MacTaggart tries to keep the balance between critical examination of feminist positions and forms of cultural acquisition in her artistic work, thus deliberately 'dancing on the ridge'.
Zoë MacTaggart enjoys dealing playfully with cliché and identities in her large canvasses bursting with splendid acrylic colour; prejudices are exposed tongue-in-cheek and (beauty) ideals are re-staged and celebrated. The focus is on the female body with its curvaceous forms which provide the structure of the composition and presents an area of conflict expressed in whirring colours. Realistic shapes turn more and more into abstract forms, highlighting contradictions. Habitual patterns of thought and social power structures begin to topple.
Fancy 2018
acrylic on canvas
135 x 73 cm
with mobile installation, aluminum, styrofoam, acrylic
Skank'n'Rave 2018
Acryl auf Leinwand
200 x 400 cm
mit Mobile Installation aus Aluminium, Styropor und Acryl
Der Katalog zur aktuellen Ausstellung in der Zehntscheune Stadthagen. 32 Seiten, Text in Deutsch und Englisch.
€ 8,- zzgl. Versand
30. August bis 22. September
Über meine Arbeit für das DorfART-Projekt des FlotART e.V. sind einige Berichterstattungen erschienen. ...hier nachlesen >>
Ausstellungsansichten und Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung "Dweet" in Dorum.
Die Einführungsrede von Manfred Bolte gibt es ...hier>> nachzulesen.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Mein Name ist Manfred Bolte. Ich bin Sozialwissenschaftler und unterrichte an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim und habe Kunstsoziologie in Hannover studiert. Ich habe schon früh die Werke von Zoë MacTaggart kennen und würdigen können und durfte 2017 zu ihrer großen Einzelausstellung in Hildesheim ebenfalls einführende Worte vortragen.
Heute wird hier im Kunstforum Land Wursten e.V. eine weitere große Einzelausstellung von Zoë MacTaggart eröffnet. Es handelt sich hierbei um eine Werkschau, zu den Themen „starke Frauen“ und „Dancehall“. Das werde ich erläutern. Es werden verschiedene Schaffensperioden gezeigt und unterschiedliche malerische und performende Herangehensweisen. Ausgestellt sind 15 Acryl Gemälde, einige Zeichnungen und Aquarelle sowie eine Installation mit einem Mobile. Bisher in noch keiner anderen Ausstellung wurden die Styropor/Acryl Objekte gezeigt, die unter den Glaskolben zu sehen sind, auch das wird noch erläutert.
Ich habe meine Einführung mit folgenden Worten überschrieben:
„Zoë MacTaggart ist eine starke Frau, die zum Teil große Bilder malt, von ebenso starken Frauen, und lässt ihre Farben durch einen dargestellten Farbrausch teilweise in der 3. Dimension explodieren, wie z.B. in der Mobile-Installation“
Daraus ergeben sich zwei Fragen:
„Wie macht sie das?“ und
„Warum kann Sie das?“
1. Wie macht sie das? Ganz einfach: Sie weiß, was sie will, sie weiß, was sie kann und sie weiß immer, wie sie ihr Vorhaben, in einer bisher nie dagewesenen Form umsetzen kann. Durch das Durchbrechen von Farb- und Formenwelten in ihrer eigenen Bildsprache entsteht dann ein Effekt, der diese, hier zu erlebende Faszination ausmacht. (...)
Aber wie macht sie das, ist die Frage? Technisch gesprochen lässt sich diese explodierende Farbrauscherfahrung dadurch erzeugen, das zu allen verwendeten Farben auch die komplementären Farben hinzugefügt werden. Man denke nur an den Farbkreis. Und glauben Sie mir, es fehlt keinem Bild die entsprechende komplementär-Komposition, das ist handwerkliches Können. Dadurch hat man das Gefühl, die Farben tanzen in einer harmonisch-spannungsgeladenen Weise. In der Mobile-Installation fliegen gewissermaßen die Farben aus dem Bild heraus. Und das sollen sie auch…
Warum kann Sie das? Zunächst sei festgestellt: Zoë MacTaggart ist eine Ausnahmekünstlerin. Wenn ich sie nun als Ausnahmekünstlerin bezeichne, dann muss ich dies auch begründen:
Alle Bilder von Zoë MacTaggart sind autobiographisch intendiert. Die Künstlerin malt Dinge, die sie etwas angehen, die sie betreffen, und dass in einer Leichtigkeit, die am besten mit Musik vergleichbar ist. Ihre Bilder, ihre Themen drängen aus ihr heraus, und sind auf diese Weise authentisch. Schon ein Blick in ihre Lebens- und Tätigkeitsdaten zeigt, dass Zoë MacTaggart mit ihren unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten jedes Genre sprengt. Das Malen, Tanzen, Performen, Reden, Radio machen, sich inszenieren, sind alles ihre Betätigungsfelder. In diesem Zusammenhang will ich auf das Buch von John Dewey, „Kunst als Erfahrung“ von 1934, hinweisen, der diesen Erfahrungsbegriff mit Kunst erstmals zusammenbringt.
Außerdem war Zoë MacTaggart Meisterschülerin und befreundet mit der berühmten Maler- und Popart-Legende Andora. Er hat eine Rakete bemalt, die dann in den Weltraum geschossen wurde und war dadurch erster intergalaktischer Künstler und Zoë seine Schülerin.
Nun zu Zoë MacTaggart: Bemalte Raketen, bemalte Autos oder Roller, Computer, Videorekorder oder sonstige Alltagsgegenstände sind nicht ihre Angelegenheiten. Sie hat andere Themen. Sie malt starke Bilder von starken Frauen. Sie malt sie in so leuchtenden, in so farbgewaltigen und zum Teil in so riesengroßen Formaten, dass es unmöglich ist, sich der Konfrontation und Wirkung oder der Magie dieser Bilder zu entziehen. Ihre Frauen, die sie malt, sind auf eine besondere Weise präsent. Es ist unmöglich wegzugucken. Ihre Frauen auf den Bildern lassen den Betrachter, die Betrachterin nicht aus den Augen. Sie wollen konfrontieren, zum Teil provozieren und ziehen alle Blicke und Gedanken auf sich. Sofort stellt sich beim Betrachten ein innerer Dialog mit den Frauen auf den Bildern ein, sofort ist man mittendrin in einem besonderen Erlebnis- und Spannungsfeld. Zu diesem Spannungsfeldern gehören dann die jeweiligen Daseinsentwürfe, die persönlichen Assoziationen, die sich unmittelbar einstellen. Es tauchen eigene Zusammenhänge, Familienzusammenhänge auf, Bezüge zu Gruppen, zur Gesellschaft, zu den Rollen- und den Geschlechterdiskursen und letztlich zum Feminismus, und den Theorien, mit denen sich frau und oder man gerade beschäftigt.
Zoë MacTaggart ist als Ausnahmekünstlerin in gleichem Maße Malerin und Performerin. Indem Sie auch als Burlesque-Künstlerin auftritt und darin auch andere unterweist und animiert, kommt es dadurch zu außergewöhnlichen Inszenierungen. Diese bilden dann ihrerseits wieder die Grundlagen für besondere Posen, die dann in Bilder umgesetzt werden. Durch diese Auftritte als Tänzerin in Verbindung mit Seminaren und Workshops zur Burlesque-Kunst hat Zoë MacTaggart das internationale Netzwerk von der „Dr. Sketchy’s Anti-Art School“ nach Hannover geholt. Dadurch konnte sich in Hannover eine Gegenbewegung zu den sonst „langweiligen“ Aktzeichenkursen bilden. Wem hierzu die Scene aus dem Film: „Werk ohne Autor“ von Florian Henkel von Donnersmark einfällt, weiß, was ich meine.
Zoë und das Radio
Zoë MacTaggart moderiert seit vielen Jahren zusammen mit ihrem Mann Thorben Noß die Musik-Sendung auf Radio Leinehertz 106,5 mit dem Titel: "Wha Gwaan - Reggae & Dancehall mit Frontyard International“. Dancehall ist ein weiterer Hintergrund, der den Subtext zu vielen Bildern von Zoë MacTaggart darstellt. Ebenso eine Studienreise nach Gambia (Westafrika). Diese Hintergründe bilden den Erfahrungszusammenhang, der sich dann in einigen großformatigen Bildern erkennen lässt. Die mit Musik aufgeladenen Kompositionen, ziehen dann die Bildbetrachter in ihren Bann.
Zoë MacTaggart ist eine moderne Netzwerk-Künstler-Performerin, die Zugang zu unterschiedlichen Milieus, Systemen und Subkulturen hat. Dort findet sie ihre Anregungen und Modelle. Und das ist auch ihr Leben.
Um ihren feministischen Ansatz darzustellen, braucht es einen kurzen Ausflug in die Geschichte. In der Geschichte des Feminismus lassen sich zwei große Strömungen ausmachen. Zum einen geht es um einen bürgerlich orientierten Feminismus, der sich vornehmlich um eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung und um besondere Berücksichtigungen feministischerer Anliegen wie z.B. der Einrichtung von Frauenparkplätzen und einer Betonung der „naturgegebenen Rolle“ der Frau als Mutter in der Gesellschaft einsetzt.
Demgegenüber steht andererseits die Position der postmodernen Frauenbewegung. Diese ist in Kalifornien entstanden und bezieht sich weitestgehend auf das theoretische Genderkonzept von Judith Butler. Sie will mittels Dekonstruktion sowohl soziale als auch biologische Rollenausdifferenzierungen möglichst überwinden und zu einem neuen „ethischen Geschlecht“ kommen. Die Form der Emanzipation soll mit den Mitteln des eigenen Lebens, den eigenen Erfahrungen und den eigenen künstlerischen performativen Möglichkeiten Formen finden. Auf dieser Grundlage sollen sich dann Veränderungen ergeben. Hierzu ist nahezu jedes Mittel recht, ob diese durch den Einsatz von Malerei, Film, Fotografie, Tanz oder anderen Arten der Inszenierung erreicht werden, ist unerheblich. Entscheidend ist, dass Selbsterfahrungen und Selbstverwirklichungen zu Veränderungen beitragen.
Zoë MacTaggart ist fasziniert von den Frauen und ihren Bewegungen, die z.B. durch unterschiedlichste Musik hervorgebracht werden kann. Daraus entstehen zunächst Skizzen, die dann im Atelier zu den großen energiegeladen und farblich explodierenden Gemälden, wie oben beschrieben.
Sie finden nun bei dieser Ausstellung Bilder, die durch das Tanzen und die Aufführung von Burlesque entstanden sind, und eben Tanzbilder mit Darstellungen von Tänzerinnen aus der beschriebenen Dancehall-Szene. Dieses Genre hat sich als Nachfolger des Reggaes aus Jamaika entwickelt, wo Musik und Tanz kulturell eine wesentliche Rolle auch im Alltag spielen. Man darf sich diese Tänze als sehr wild, lebensfroh und energiereich vorstellen. Die sich daraus entwickelnden Tanzfiguren sind einerseits sehr eigenständig und anderseits auch performativ und emanzipativ zu nennen. Darin kommen, nach Ansicht von Zoë MacTaggart, sowohl die geschlechterspezifische Sozialisierung zum Ausdruck, die historisch unbedingt im Zusammenhang mit Kolonialismus und Sklaverei zu sehen ist, als auch die Auseinandersetzung zwischen Männern und Frauen um soziale Macht und Ressourcen. Diese intendierten Auseinandersetzungen werden ebenfalls in dieser Dancehall-Kultur ausgetragen und finden ihren Niederschlag in den großartigen Bildern in dieser Ausstellung.
Andere Bilder lassen sich der Kategorie „Charismatische Persönlichkeiten“ zuordnen. So z.B. die Bilder Glimmer Sisters von 2016 und Curtain von 2019, ebenso das Coverbild von der Einladung.
Auch die charismatische Sängerin Jaqee gehört in diese Rubrik. Sie flüchtete als junges Mädchen mit ihrer Mutter aus Uganda nach Schweden. Wenn sie nicht gerade durch die Welt tourt, lebt sie inzwischen als Sängerin mit ihrer kleinen Familie in Berlin. Dort hat Zoë MacTaggart sie besucht, als Jaqee gerade mit ihrem zweiten Kind hochschwanger war.
Überregionale Aufmerksamkeit wurde Zoë MacTaggart auch durch ihre Arbeit mit sudanesischen Flüchtlingen zuteil. Neben ehrenamtlichem Deutschunterricht fertigte sie auch Zeichnungen des Camplebens und seiner Bewohner 2016 in Hannover an.
Für Zoë MacTaggart sind Begriffe wie Freiheit, Emanzipation, Macht, Glück, Möglichkeiten der Selbst- und Fremddarstellung, Wünsche, Werte und alle Formen der Auseinandersetzung sehr wichtig. Sie zeigt uns in ihren Bildern selbstbewusste, freiheitsliebende Frauen mit einer ausgeprägten Haltung oder Attitüde und stellt diese in den Mittelpunkt all ihrer Arbeiten.
Die Ausstellung trägt den Namen „Dweet“. „Dweet“ meint: „do it“ und zielt auf den Erfahrungsbegriff ab. Kunst als Erfahrung im Sinne von John Dewey, ist für Zoë MacTaggart genau diese Erlebniswelt, die sich in der Umsetzung in ihren Bildern zeigt. „Dweet“ meint genau diesen Prozess. Ungemalte Bilder stellen in diesem Zusammenhang die Antithese von „do it“ im Sinne von „not done“ dar. Nichtgemalte Bilder sind weder ausstellbar, noch betrachtbar und schon gar nicht verkaufbar.
Der Titel „Dweet“ ist sicher auch wieder mit dem Zoëschen „Augenzwinkern“ zu verstehen. Denn das „Augenzwinkern“ durchzieht ihre gesamten Arbeiten und vielleicht sogar ihr ganzes Leben.
Mit diesem Motto möchte ich Sie nun auffordern, sich diese sehr gelungene Ausstellung nochmals anzuschauen. Vielen Dank.
(Eröffnungsrede im Kulturforum Land Wursten e.V. in Dorum am 16. Juni 2019)
Eröffnung: Sonntag, 16. Juni 2019, 11:15 Uhr
Einlass: ab 10:30 Uhr
Begrüßung: Elke Grapenthin
Einführung: Manfred Bolte
Laufzeit 16. Juni bis 7. Juli 2019
Öffnungszeiten: Do - Sa 15-18 Uhr | So 11-18 Uhr
Eintritt: kostenlos
Ort: Kulturforum Land Wursten e.V., Poststraße 16, 27639 Dorum / Wurster Nordseeküste
Am 7. Juli findet um 17 Uhr eine Führung mit der Künstlerin statt.
Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Kultur, "Explosion im Tanzrausch", 02.05.2019, S. 23
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